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Humanitarian Logistics Organisation (HLO) erprobt Rettungsballon

Rendswühren, Kreis Plön – Zum ersten Mal war kürzlich die Humanitarian Logistics Organisation (HLO) zu Gast im Kultur-, Bildungs- und Erlebniszentrum Hof Viehbrook in Rendswühren

Die gemeinnützige Hamburger Hilfsorganisation stellte dort ihr neues Ballonrettungssystem vor – und lud eine Ortsgruppe einer großen Hilfsorganisation zum gemeinsamen Übungswochenende ein.
Die HLO, bislang bei uns noch wenig bekannt, agiert an der Schnittstelle zwischen Hilfsorganisationen, Logistikunternehmen und Forschungseinrichtungen. Ihr zentrales Ziel: Technologien zu entwickeln, die in Katastrophenfällen Leben retten. Mit dem Humanilog Rettungsballon des Herstellers CargoLifter verfügen die Einsatzkräfte über ein leicht transportierbares Auftriebsystem, das auf schwer zugänglichem Gelände schnelle Hilfe ermöglicht.

Am 12. und 13. Juli stand auf dem nicht asphaltierten Übungsgelände von Hof Viehbrook vor allem die Praxistauglichkeit im Fokus:
• Flächenbeleuchtung: Ein Rettungsballon hob spät abends LED-Paneele (110.000 Lumen) in die Höhe. Das Ergebnis war ein blend- und schattenfreies Arbeitsfeld von rund 6.000 m² – ausreichend, um Verletzte auch nachts optimal zu versorgen.
• Materialtransport: Probeläufe zeigten, dass Versorgungsboxen mit Lebensmitteln und Trinkwasser selbst über ein simuliertes Flussbett per Ballon sicher an ihren Bestimmungsort gelangen können – vorausgesetzt, vorab verankerte Erdanker stehen bereit.

Ergänzend präsentierte die LTA Technologie AG ihre „Eyeball“-Beobachtungsplattform. Auf einem britischen Helikite-System basierend, kombiniert sie Helium-Auftrieb mit Segelflächeneffekten und dient zur Live-Überwachung, Dokumentation und temporären Funkversorgung – etwa wenn Mobilfunkmasten zerstört sind.

Parallel zur Übung fand in Neumünster die Jahreshauptversammlung des Vereins Initiative Leichter als Luft e.V. statt. Die Mitglieder verfolgten anschließend gespannt, wie moderne Auftriebsysteme im Katastrophenschutz praktisch funktionieren – ein eindrucksvolles Beispiel bürgerschaftlicher Vernetzung.

„Für unsere Entwicklungsarbeit ist Schleswig-Holstein – mit seiner Nähe zu maritimer Technik und großem Testfreiraum – ideal“, erklärt Projektleiterin Zeineb Ghanemi. „Hier in Hof Viehbrook haben wir unter realistischen Bedingungen wertvolle Erkenntnisse gewonnen, die wir nun weiter verfeinern werden.“